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Fotoshooting mit Pferd und Kids?!

Fotoshooting mit Pferd und Kind?! Hört sich toll an, oder? Wenn ich mir nun die ersten Ergebnisse anschaue, muss ich sagen: Ja. Wirklich toll. Aber leider ist so ein Shooting anstrengender, als man denkt.

Doch von Anfang an: Im Frühjahr 2018 erscheint unser zweites Buch: *Kleine Reiter ganz groß - so lernen Kinder das Pferde-Abc. Nachdem das neue "Baby" aber schon im Frühjahr 2017 in die Grafik geht, mussten die Fotos noch in diesem Jahr geschossen werden. Ansonsten würde man wohl nur aufgeplusterte Eisbären anstatt schicker Ponys und Pferde auf den Fotos sehen.

Wovon genau unser neues Buch handelt, wird noch nicht verraten! So viel sei aber schon einmal gesagt: Für das Shooting kamen sechs von unseren Pferden und zwanzig Kinder zum Einsatz. Und Du darfst Dir sicher sein: Es wird wieder shettylicious!


Kleine Reiter ganz groß - so lernen Kinder das Pferde-Abc, pferdegerechter Reitunterricht

Du willst Kindern vermitteln, wie ein fairer Umgang mit Pferden aussehen kann? Du willst pferdegerechten Unterricht geben, um Kindern zu zeigen, dass der Partner Pferd viel mehr ist als ein Sportgerät? Du willst Kinder im Training dabei unterstützen, zu einfühlsame Pferdemenschen zu werden? 

Kurzum, Du willst eine Antwort auf die Fragen:

  • Wie kann ich Reitunterricht pferdegerecht gestalten?
  • Wie kann ich Kindern einen fairen Umgang mit dem Partner Pferd vermitteln?
  • Wie kann ich das Training alters- und kindgerecht gestalten?
  • Was kann ich tun, um Kindern das Lernen zu erleichtern?

Dann ist Kleine Reiter - ganz groß genau das Richtige für Dich! Hier gibt es  alle Infos zum Buch. 


So ein Shooting - vor allem in dieser Größenordnung - erfordert natürlich einige logistische Tricks und Kniffe! Was man alles beachten muss, damit ein Shooting zum Erfolg wird, erkläre ich Dir in unserer neuen Blog-Reihe "Fotoshooting mit Pferd und Kids?!".

Teil 1: Das Auge macht das Bild!

...und nicht (nur) die Kamera.

 

We keep this love in a photograph

We made these memories for ourselves...

 

Ich LIEBE diesen Ed Sheeran Song! Und jedesmal, wenn ich ihn höre, verfalle ich - sehr zum Leidwesen meiner Mitmenschen - in inbrünstiges Mitgegröle. Und während ich so motiviert in voller Lautstärke mitsinge, denke ich immer daran, wie cool es doch ist, schöne Fotos von sich und seinen Liebsten zu haben.

Aber wann ist ein Foto denn "schön"? Schönheit - und das ist auch gut so - liegt natürlich immer im Auge des Betrachters. Für ein Buchprojekt oder großzügiges Plakatieren der eigenen vier Wände mit Fotos sollten aber doch einige Qualitätsmerkmale erfüllt sein. 

Team Shetty-Sport, Kleine Reiter ganz groß, Ponys ganz groß
Ein guter Fotograf lässt Dich nicht im Regen stehen! Das Team Shetty-Sport in Action: Foto by Alison Marburger

Mittlerweile sind richtig gute Fotoapparate relativ erschwinglich. Nicht selten sieht man im Urlaub Touristen mit Profi-Equipment durch die Straßen stapfen. (Oft finde ich es ja fast interessanter, die kleinen Menschen hinter ihren riesigen Fotoapparaten als die Sehenswürdigkeiten zu beobachten). Ob all die geschossenen Fotos schließlich ihren Weg an die heimische Wohnzimmerwand finden? Das hängt wohl von der Qualität der Fotos ab. Ist eine teure Kamera dafür allein entscheidend? Ich denke ganz eindeutig: Nein. Die Fotografie ist aus meiner Sicht ein Handwerk, das gelernt sein will. Das heißt nicht, dass nur gelernte Fotografen tolle Fotos machen. Aber ich denke doch, dass man sich mit der Technik hinreichend auseinander gesetzt haben muss. Kurzum: Wer keine verwackelten, unscharfen Bilder mag, der sollte auf einen Fotografen zurückgreifen, der seine Kamera beherrscht und es gleichzeitig versteht, zwei- und vierbeinige Modelle kreativ in´s richtige Licht zu setzen.

Vier Hufe in Szene gesetzt?

Pferdefotografie finde ich dabei besonders schwierig. Und gerade beim sehr kritischen Reitervolk kann so ein Foto schnell einen regelrechten Shitstorm auslösen. In den sozialen Medien werden gepostete Pferdefotos in alle Einzelheiten zerlegt, anschließend analysiert, kritisiert, interpretiert - und nur höchst selten gelobt. Das Pferd hat das Maul geöffnet? Ganz klar - hier reißt jemand am Zügel! Und ist das nicht ein Taktfehler? Schaut Euch erst mal die Hinterhand an - das Pferd läuft aber vorhandlastig! Das Argument "Momentaufnahme" zählt dabei nicht. Kann ja schließlich jeder behaupten. Das Pferd wird ganz eindeutig von einem Tierquäler geritten!

Fotoshooting mit Pferd, Kleine Reiter ganz groß - so lernen Kinder das Pfede-Abc
Schüttel Dein Haar für mich?! Warmblut "Bella" sieht hier - diplomatisch ausgedrückt - etwas verknautscht aus. Foto by Alison Marburger

Fotos halten aber nun einmal Momente fest - das ist ihr ursprünglicher Sinn und Zweck. Und ja - manchmal kann es auch einen ungünstigen Moment oder eine unvorteilhafte Perspektive geben. Nicht zu vergessen: niemand ist unfehlbar! Der Reiter kann einmal abgelenkt oder für einen kurzen Moment unkonzentriert sein. Und so ein Fehler manifestiert sich dann eben auf dem Foto. Gerade deshalb ist es umso wichtiger, mit einem Fotografen zu arbeiten, der selbst Pferdemensch ist. Bei reinen "Schmuckbildern", auf denen man Pferde auf der Wiese tollen sieht, mag das nicht so wichtig sein. Hier reicht es meistens, wenn das Pferd einfach nett oder imposant aussieht. Wenn es aber um die Veranschaulichung von "Technik" geht, wie bei Reitbildern, muss der Fotograf sehr wohl wissen, wann das Pferd unschön auf dem Foto aussieht - weil z.B. das Maul etwas geöffnet oder eine ungünstige Phase im Bewegungsablauf abgelichtet ist. 

Abgesehen von diesem Aspekt macht die Arbeit mit einem Fotografen, der versteht, dass ein Pferd keine Maschine ist, einfach mehr Spaß! Manchmal kann es ziemlich lange dauern, bis bei einem bestimmten Motiv DAS Foto im Kasten ist. Unsere flauschigen Models sind nun mal keine Roboter, die auf Knopfdruck funktionieren. Ein gestresster Fotograf trägt sicherlich nicht zur entspannten Gesamtsituation bei.

Die Idee zum Foto:

Ich puste Seifenblasen und Bella sieht einfach schön aus. Seifenblasen pusten hat gut funktioniert - am "schön aussehen" mussten wir ziemlich lange arbeiten...Fotos by Alison Marburger

Mit anderen Worten: Der Fotograf sollte sein größter Kritiker sein und auf jeden Fall etwas von Pferden verstehen. Bei unserem Shooting galt das umso mehr - schließlich werden die Bilder später in einem Buch zu sehen sein. Wir hatten das große Glück, wieder mit Alison Marburger zusammenarbeiten zu dürfen. Alison hat auch die Fotos für unser erstes Buch "Ponys ganz groß" gemacht. Wir konnten guten Gewissens an die Arbeit gehen, denn wir wussten, dass Alison nicht nur eine tolle Pferdefrau, sondern auch eine wunderbare Fotografin ist.

Die Sache mit den Kindern

Puuuh. 20 Kinder. Ja - das war eine Herausforderung! Das Altersspektrum reichte von Dreijähigen bis zu Vierzehnjährigen. Die erste Schwierigkeit bestand schon darin, überhaupt eine Location für das Shooting zu finden. So viele Kinder samt Eltern bilden einen ganz schönen Menschauflauf und nicht jeder Hofbesitzer ist begeistert, wenn sich regelrechte Menschentrauben rund um den Stall sammeln. Zum Glück konnten wir direkt bei Helene shooten - sie hat einen großartigen, eigenen Stall mit tollem Reitplatz. Und nicht nur das - Helene hatte auch eine eigene Kinderbetreuung organisiert: Während die Kids unter Aufsicht auf dem Hof spielten, konnten wir  jeweils das Kind auf den Platz rufen, das wir für das jeweilige Motiv brauchten. Kinder sind beim Shooting ein nicht zu unterschätzender - tja, da muss ich nun ehrlich sein - Unsicherheits-Faktor. 

Fotoshooting mit Pferd und Kind, Kleine Reiter ganz groß - so lernen Kinder das Pfede-Abc
Bella schüttelt sich die Fliegen vom Kopf, Helene beäugt ihr Pferd kritisch und die kleine Reiterin Lorena fühlt sich ein wenig unwohl. Foto by Alison Marburger

Ein straffer Zeitplan sorgt dafür, dass auch wirklich alle Motive im Kasten sind. Nun sind Kinder - gerade die ganz Kleinen - in ihrer Tagesform aber ein wenig unberechenbar. Deshalb hatten wir auch so viele Kinder einbestellt - notfalls hätten wir die Kinder einfach "getauscht" - denn bei allem Zeitdruck darf der Spaß auch für die Kids nicht zu kurz kommen: Wenn etwas nicht klappt, bringt Schimpfen nichts: Weinende Kindergesichter will niemand sehen. Und gerade hier ist es enorm wichtig, dass der Fotograf die Ruhe bewahrt. Kinder sind nun einmal emotional und unkontrollierter als Erwachsene. Da kann es schon einmal passieren, das man für ein Motiv mehrere Anläufe braucht, öfter einmal korrigiert wird oder etwas auch gar nicht funktioniert. Hektik und lautes Anschreien wäre an dieser Stelle wirklich kontraproduktiv - zur guten Laune aller Beteiligten trägt es vielmehr bei, lieber einmal ein kleines Späßchen zu machen und die Kinder zu motivieren. Aber Alison hat nicht nur ein Händchen für Pferde, sondern auch für Kinder! Und so waren alle Kids bester Laune und es gab bei keinem einzigen Motiv Probleme. 

 

Kleine Reiter ganz groß - so lernen Kinder das Pferde-Abc, Kinderreitunterricht
Yeah! Hier ist die Laune sichtlich besser! Foto by Alison Marburger

Und wenn man eine(n) Fotograf(in) wie Alison zur Seite hat, kann man auch getrost mit Ed Sheeran einstimmen (oder eben auch grölen):

 

Where your eyes are never closing

Hearts were never broken

And time´s forever frozen still

 

 

Laaalaaalaaaa! 

Be Shettylicious! Ruth  vom Team Shetty-Sport


Warum sich Dein Fotograf vielleicht auch mal richtig einsauen muss, wie Du das passende Equipment findest, und noch vieles mehr erfährst Du in unserer Blog-Reihe "Fotoshooting mit Pferd und Kids?!". Teil 2 erscheint am Donnerstag, 20.10.2016

Hier geht´s zum zweiten Teil: Vorbereitung ist alles?!